Webinar beleuchtet die derzeitigen Brennpunkte.
Die RWT-Experten aus den Bereichen Recht, Risikomanagement und Compliance, Christoph Sperlich, Dr. Jakob Billau und Alexander-David Greeb stellten den Teilnehmern des Webinars aktuelle Compliance-Herausforderungen vor und gaben einen Überblick darüber, welche Auswirkungen diese für die Unternehmenspraxis haben werden.
Themen des Webinars waren:
- Umsetzung der EU-Whistleblower-Richtlinie
- Steuerhinterziehung, Selbstanzeige und Geldwäschestrafbarkeit – ungewollte Auswirkungen der Geldwäschereform?
- Nachhaltigkeitsberichterstattung: Aktueller Zwischenstand zur CSR-Richtlinie
- Strafrecht im Zusammenhang mit Sanktionen gegen die Russische Föderation
- Post-Corona?! Steuer- und strafrechtliche Risiken für den Mittelstand
Die EU-Whistleblower-Richtlinie beispielsweise verpflichtet Unternehmen ab 50 Mitarbeitern interne Meldestellen bzw. Meldekanäle einzurichten und bei einer Meldung angemessene Folgemaßnahmen zu ergreifen, um den Verstoß abzustellen. Das Gesetzgebungsverfahren im Hinblick auf das – bereits überfällige – Hinweisgeberschutzgesetz ist aktuell im Gange. Die Inhalte des Referentenentwurfes wurden vorgestellt.
Durch die Geldwäschereform wurde der Tatbestand der Geldwäsche umfassend ausgeweitet und hat damit an Relevanz in der Strafverfolgungspraxis gewonnen. Der Vortatenkatalog wurde gestrichen, sodass jede rechtswidrige Tat taugliche Vortat sein kann – so z. B. auch die Steuerhinterziehung nach § 370 AO. Für die Praxis hat dies eine erhebliche Ausweitung der Geldwäscheprävention und eine umfassende Prüfungspflicht im Rahmen der Compliance-Maßnahmen zur Folge. Die Referenten gingen auch auf die Auswirkungen der Reform auf die Selbstanzeige nach § 371 AO ein.
Beim Thema Nachhaltigkeitsberichterstattung informierten die Referenten über den aktuellen Zwischenstand zur Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Zentraler Aspekt ist die Ausweitung der Berichtspflicht auf alle großen Kapitalgesellschaften und haftungsbeschränkte Personenhandelsgesellschaften. Die RWT-Experten erläuterten hier zudem den voraussichtlichen Umsetzungszeitplan sowie die unterschiedlichen Pflichtangaben, die aus den kürzlich veröffentlichten Entwürfen von Standards zum Inhalt der Berichtspflichten hervorgehen.
Zum Abschluss des Webinars gingen die Referenten auf die zu beachtenden straf- und steuerrechtliche Risiken bei etwa unberechtigtem Erhalt von Corona-Hilfen ein.